Kommt einem das Veilchen in den Sinn, dann denken viele an Frühling, erste Sonnenstrahlen und zarte Blütenkelche.
Aber die Frühlingsboten sind nicht nur wunderschön, lieblich duftend und zart - was viele nicht wissen, sie sind auch
essbar und mit tollen Heilkräften ausgestattet.
Aber Achtung, nicht mit dem Hundsveilchen (Viola canina) verwechseln. Das echte Veilchen (Viola odorata) erkennt man
an seinem wundervollen Duft und nur das Duftveilchen ist für Heilanwendungen zu verwenden.
Ursprünglich stammt das Veilchen aus dem Mittelmeerraum. Bereits in der Antike, bei den Griechen und Römern, war das
Veilchen für seine Heilkräfte bekannt und Hippokrates erkannte, dass es bei Kopfschmerzen, Sehstörungen und
Stimmungsschwankungen Erleichterung schaffte. Bei den Römern kam es nach ausschweifenden Nächten am nächsten Tag zur Linderung
der Katersymptome zum Einsatz.
Auch Hildegard von Bingen sprach dem Veilchen vergleichbare Heilkräfte zu. Überliefert ist ihr Einsatz des Violas bei
Augenleiden, Kopfweh, aber auch bei Ekzemen der Haut und bei Erkrankungen der Lunge.
Mittlerweile haben wissenschaftliche Untersuchungen die stark wirksamen ätherischen Öle und die in den Veilchen enthaltenen
Bitterstoffe, die hohe Menge an Vitamin C und die Alkaloide bestätigt.
Verwendet werden können vom Veilchen sowohl Blätter, Blüten als auch die Wurzeln. Doch am wirksamsten sind die Blüten
des Duftveilchens. Die Blütezeit ist von März bis Mai, dann sind die Blüten obendrein am reichhaltigsten an Vitamin C.
Die Blüten peppen obendrein nahezu jedes Salatgericht auf, sowohl geschmacklich als auch optisch.
Aber Achtung! Das Usambaraveilchen zählt botanisch betrachtet nicht zu den Veilchengewächsen und ist sogar giftig.
Einsatzgebiete:
Husten/Bronchitis/Keuchhusten: Die ätherischen Öle des Veilchens haben eine schleim- und krampflösende Wirkung. Es empfiehlt sich bei hartnäckigen
Husten das Trinken von Veilchen-Tee oder/und die Einnahme eines Veilchen-Sirups (Zubereitung am Ende des Artikels).
Erkältungskrankheiten/grippaler Infekt: aufgrund seiner schweißtreibenden und schleimlösenden Eigenschaften sind die
Blätter des Veilchens eine wunderbare Waffe um einem grippalen Effekt entgegen zu wirken. Obendrein hat es auch
noch einen fiebersenkenden Effekt und einen sehr hohen Vitamin-C-Gehalt.
Es empfiehlt sich 3 x täglich eine Tasse Veilchen-Tee zu trinken.
Kopfschmerzen: Schmerzlinderung verschafft das Trinken von Veilchen-Essig. Hierzu werden ca. 2 kleine Tassen, gefüllt
mit Veilchenblüten, in eine Flasche mit Weinessig gegeben. Die geschlossene Flasche ca. 8 Tage
an einen warmen und sonnigen Platz stellen und einmal täglich gut durchschütteln. Danach den Essig durch ein Sieb oder
einen Kaffeefilter abseihen.
Bei Kopfschmerzen einen Teelöffel Veilchen-Essig in ein Glas Wasser geben, etwas süßen und dann schluckweise Trinken.
Zudem schaffen in Veilchen-Essig getränkte Tücher als Auflage auf die Stirn zusätzlich Linderung.
Blasenentzündungen: die entzündungshemmenden und harntreibenden Eigenschaften des Veilchens sorgen für rasche
Besserung bei einer Blasenentzündung, da sie die Fähigkeit haben die Erreger aus dem Körper auszuschwemmen.
Es empfiehlt sich über den Tag verteilt mehrere Tassen Veilchen-Tee zu trinken.
Augenentzündungen: bei entzündeten Augen empfehlen sich Umschläge mit kaltem Veilchentee. Durch die entzündungshemmenden
und abschwellenden Eigenschaften der Inhaltsstoffe des Veilchens kommt es zu einem schnellen Abklingen der Beschwerden.
Ohrenentzündungen: Ein Ölauszug aus Veilchenblüten wirkt den Beschwerden eines entzündeten Ohres entgegen. Dazu mehrmals
täglich vorsichtig mit einem in das Öl getränkte Wattestäbchen den äußeren Bereich des Gehörgangs und die Ohrmuschel
betupfen.
Herstellung des Veilchenblüten-Öls:
Dazu ein Schraubglas mit ca. 200 ml Fassungsvermögen gut halb voll mit Veilchenblüten füllen. Im Anschluss die Blüten mit
Mandelöl gut bedecken. Das Glas gut verschließen und an einem hellen, am besten
sonnigen, warmen Ort platzieren und dabei täglich einmal durchschütteln, so dass die Blüten alle wieder mit Öl
bedeckt sind. Nach ca. 3 Wochen kann das Mazerat mit einem Sieb oder einem Baumwolltuch abseiht werden und in eine
dunkle Flasche abfüllen werden.
rheumatische Beschwerden: die beruhigende und schmerzlindernden Wirkstoffe des Veilchens sorgen für Abhilfe der Beschwerden,
in dem die betroffenen Stellen mit Umschlägen, die in Veilchentee getränkt sind, bedeckt werden. Auch sehr wirksam ist es die schmerzhaften
Partien mit Veilchenöl (Zubereitung siehe bitte unter der Rubrik Ohrentzündungen) einzureiben.
Hauterkrankungen, Ekzeme: Umschläge aus einem Veilchenblüten-Tee sorgen für Erleichterung bei leichten Ekzemen, Schuppenbildung
und Juckreiz. Auch der Milchschorf bei Säuglingen kann damit gut behandelt werden.
In der Homöopathie setzen Homöopathen das Veilchen, sofern die Konstitution passt, zur Behandlung bei Hauterkrankungen ein.
Veilchentee (Zubereitung für eine Tasse):
2 TL Veilchenblüten mit 200 ml kochendem Wasser aufgießen und ca 3 Minuten ziehen lassen. Durch ein Teesieb oder
einen Teefilter abgießen und den Tee warm trinken.
Veilchensirup (Zubereitung):
ca. 1 Tasse frische Veilchenblüten in 300 ml Wasser geben und noch 300 g Zucker zufügen und verrühren. Die Mischung
einen Tag stehen lassen, die Blüten abseihen und den Rest der Flüssigkeit mit Hilfe eines Wasserbads eindicken lassen
(Dauer: ca. 1 Stunde). Die eingedickte Flüssigkeit (Sirup) in eine Flasche abfüllen, verschließen und im Kühlschrank
aufbewahren. Nach Belieben kann dem Sirup vor dem Abfüllen noch etwas Honig zugefügt werden.