Viele haben den Begriff Homocystein schon einmal gehört, meist in dem Zusammenhang, dass Homocystein einen Risikofaktor
darstellt und es bestimmte Werte gibt, die nicht überschritten werden sollen.
Denn, auch erhöhte Homocysteinwerte zählen zu den Ursachen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und weiteren gesundheitlichen
Beschwerden. Neben den Klassikern wie z. B. Übergewicht, Bluthochdruck, Bewegungsmangel, fettes Essen und Rauchen hat auch die
Aminosäure Homocystein (Stoffwechselzwischenprodukt des Menschen) einen nicht zu unterschätzenden Einfluss
auf die Gesundheit des Menschen.
Eine besondere Funktion hat das Homocystein nicht in unserem Organismus und trotzdem ist es in jedem Körper in einer
geringen Menge vorhanden, da es beim Abbau von Methionin (essentielle Aminosäure) entsteht. Methionin nehmen wir im Rahmen der
Nahrungsaufnahme auf, was auch von großer Bedeutung für unseren Körper ist, da es sich um eine essentielle Aminosäure
handelt, die vom Körper nicht selbst hergestellt werden kann, und wichtige physiologische Funktionen (z. B.
helfen bei der Bildung von Hormonen und aktivieren Enzyme) hat. Beim Abbau von Methionin entsteht allerdings das
Zellgift Homocystein, welches sich bei nicht ausreichenden Abbau gesundheitsschädigend (z. B. Risikofaktor für
Arteriosklerose) auswirken kann.
Von erhöhten Werten spricht man, wenn im Blutplasma im nüchternen Zustand mehr als 12 µmol/l gemessen werden.
Aber die Natur hat vorgesorgt und so lassen sich erhöhte Homocysteinwerte durch eine angepasste Ernährung (vor allem
mit ausreichend B-Vitaminen) positiv beeinflussen.
Gesundheitliche Risiken bei erhöhten Homocysteinwerten:
Arteriosklerose: ebenso wie das "schlechte Cholesterin" hat das Homocystein eine schädigende Wirkung auf die Gefäßwände
und fördert obendrein die Einlagerung der "schlechten Fette". Auch die Fließeigenschaft des Blutes wird gemindert,
da das Blut bei erhöhten Homocysteinwerten zähflüssiger wird.
Thrombose-Gefahr: die Gefahr der Bildung von Blutgerinnseln steigt, da das Homocystein das Blut "dicker" werden lässt.
Herzinfarkt/Schlaganfall: wissenschaftliche Studien weisen nach, dass es - aufgrund der gefäßschädigenden und blutverdickenden
Wirkung des Homocysteins - einen Zusammenhang zwischen erhöhten Homocysteinwerten und dem Risiko einem Herzinfarkt oder
einem Schlaganfall zu erleiden gibt.
Alzheimer und Demenz: weitere Forschungen haben ergeben, dass das hohe Homocystein-Werte für
Alzheimer und Demenz-Erkrankungen mit verantwortlich gemacht werden kann.
Osteoporose: Studien ergaben, dass bei erhöhten Homocystein-Werten ein größeres Osteoporose-Risiko besteht und der Knochenabbau
vermehrt stimuliert wird.
Augenerkrankungen: erhöhte Homocystein-Werte haben einen negativen Einfluss auf die Durchblutung des Auges, was
die Entstehung von altersbedingten Augenerkrankungen (z. B. Makuladegeneration) verstärken kann.
Erschöpfungszustände, Depression, Burn Out: in Studien wurde festgestellt, dass zu viel Homocystein im Körper psychische
Störungen mit hervorrufen können.
Diabetes Mellitus: zu viel Homocystein im Blut und hohe Blutzuckerwerte habe eine gefährliche Doppelwirkung auf das
Nerven- und Gefäßsystem, so dass es verstärkt zu Durchblutungsstörungen kommen kann und das Risiko zum "Diabetischen Fußsyndrom DFS"
(umgs. Diabetischer Fuß) steigt.
Wie können die Homocystein-Werte gesenkt werden:
Eine ausreichende Versorgung des Körpers mit den Vitaminen B6, B12 und Folsäure (Folat) haben einen positiven Einfluss auf den
Homocystein-Spiegel. Ergänzend sorgen eine ausgewogene Ernährung, Stressabbau und viel Bewegung dafür, dass der Körper
dieses "Zellgift" besser abbauen kann.
Tipps zur Senkung des Homocystein-Spiegels:
- Folsäurereiche Lebensmittel:
Täglich mindestens 2 - 3 Portionen Gemüse und Salate auf den Speiseplan setzen. Vor allem Kohlsorten, Wurzelgemüse
(Pastinaken,
Möhren), Blattsalate, grüne Erbsen, Paprika, Tomaten, Fenchel und Sprossen enthalten ausreichend Folsäure.
Kartoffeln, Getreideflocken und Vollkornprodukte (z. B. Vollkornnudeln) haben gleichfalls einen hohen Folsäuregehalt und
eignen sich wunderbar als leckere Beilagen zu den Hauptgerichten. Obendrein sorgen sie noch für eine ausreichende
Versorgung mit dem Vitamin B6.
- Milchprodukte wie z. B. Weichkäsesorten zählen ebenso zu den Folsäurelieferanten
- Mindestens 1 - 2mal pro Woche ein Fischgericht (z. B. Seelachsfilet, Hering) um eine angemessene Versorgung mit
den Vitaminen B6 und B12 zu gewährleisten.
- Hochwertiges Fleisch, Milchprodukte und Eier zählen zu den Vitamin-B12-Lieferanten. (Der Fleischverzehr sollte trotzdem
auf 1 - 2mal in der Woche beschränkt werden).
- bei veganer Kost auf eine angemessen Versorgung mit dem Vitamin B12 achten, da dieses Vitamin nur in tierischer Kost zu finden ist.
Alternativen: vergorene Lebensmittel, wie z. B. Sauerkraut oder fermentierte Soja-Produkte, Chorella-Algen
- Nüsse,
Mandeln und Pistazien versorgen den Körper mit Vitamin B6 und eignen sich wunderbar zum Knappern nebenbei.
- ausreichend Bewegung an frischer Luft und stressabbauende Methoden sorgen dafür, dass der Körper seinen physiologischen
Aufgaben besser nachkommen kann